PM: Erlebnistour im Windpark Weilrod

Beeindruckende Erlebnistour im Windpark Weilrod

Sieben Windräder im Taunus erzeugen den Strom-Jahresverbrauch für 47.000 Menschen

Hofheim, 15. August 2017 – Rund zwei Dutzend Interessierte aus Hofheim-Innenstadt, -Langenhain, -Wallau, Eppstein und Bad Soden haben sich am Wochenende trotz schlechter Wetterlage auf den Weg gemacht, um den Windpark Weilrod zu besuchen. Eingeladen hatte dazu der Hofheimer Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. »Das Angebot, sich Windräder mitten im Taunuswald aus nächster Nähe anzuschauen, ist sehr gut angenommen worden. Vor allem die vielen Informationen unseres fachkundigen Windenergie-Experten haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour sehr beeindruckt«, fasst Bianca Strauss, Vorsitzende der Hofheimer GRÜNEN, zusammen.

Patrick Djuga von der ABO Wind AG, größtes Projektentwicklungsunternehmen für Windenergieanlagen in Deutschland, erläuterte vor Ort Technik und Betrieb des Windparks Weilrod, der 2015 eingerichtet wurde. Die sieben Windräder mit einer für Mitteldeutschland durchschnittlichen Nabenhöhe von 141 Metern stehen mitten im Taunuswald, ca. 1,2 Kilometer vom Ortsteil Cratzenbach entfernt. Sie erzeugen zusammen knapp 50 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr, das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 47.000 Menschen. Der produzierte Strom wird über ein Erdkabelsystem von den Anlagen bis zum Umspannwerk in Oberems geleitet, wo er ins öffentliche Netz eingespeist wird.

Für den Windpark mit seinen sieben Anlagen wurden insgesamt 4,2 Hektar Waldfläche gerodet, die an anderer Stelle direkt wieder aufgeforstet wurden. Direkt unter den Windrädern wachsen bereits wieder Jungbäume, die nach der Errichtung der Anlage angepflanzt wurden.

Am meisten erstaunt waren die Tour-Teilnehmer über die umfassenden Schutzmaßnahmen, die ABO Wind vor Inbetriebnahme des Windparks und auch während des laufenden Betriebs vorschriftsmäßig durchführt. »Ein Jahr lang wurde hier beispielsweise der Verlauf der Sonne dokumentiert, um durch passende automatische Abschaltzeiten einen eventuellen Schattenwurf auf die gut 1 Kilometer entfernte Gemeinde bis auf maximal 30 Minuten am Tag zu begrenzen«, berichtete Patrick Djuga. Ebenso sei ein Jahr lang das Verhalten von Flugtieren, insbesondere der Fledermäuse, im Bereich des Windparks dokumentiert worden.

Sogenannte Batcorder zeichnen auf, wann und wie oft Fledermäuse in der Nähe der Rotorblätter fliegen, so Djuga. Das kommt nur selten vor, etwa bei schwachem Wind und warmen Nachttemperaturen. Falls nötig, werden die Windkraftanlagen den Aufzeichnungen des Batcorders entsprechend zu bestimmten Zeiten abgeschaltet, um die Fledermäuse zu schützen.

Wer sich ebenfalls einen persönlichen Eindruck verschaffen möchte, kann jederzeit den Energie-Erlebnis-Rundweg im Windpark Weilrod besuchen. Der fünf Kilometer lange Erlebnispfad führt direkt an den sieben Anlagen vorbei und informiert auf vielen Schautafeln anschaulich über das Thema Windenergie.

Der Ortsverband Hofheim von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN plant weitere solcher Informationsveranstaltungen, um den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zu geben, sich sachlich und aus erster Hand über Windenergie und weitere Erneuerbare Energien zu informieren.

Hintergrund: Die Stadt Hofheim hat zwar die ausgewiesenen Vorrangflächen für Windräder in einer Stellungnahme zum TPEE (Teilplan Erneuerbare Energien) abgelehnt. Der Prozess ist jedoch nicht abgeschlossen. Als nächstes wird auf regionaler Ebene entschieden, ob und wo Windenergieanlagen auch im Main-Taunus-Kreis realisiert werden, um die beschlossene Energiewende umzusetzen.

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