Vorwort

Die Hofheimer Grünen haben eine außergewöhnliche Wahlperiode hinter sich. Erstmals in der Geschichte der Hofheimer Kommunalpolitik ist es gelungen, vom bisherigen System große Koalition / Opposition abzuweichen. Die Folge sind wechselnde Mehrheiten in der Stadtverordnetenversammlung. Dadurch waren wir als zweitstärkste Fraktion besonders motiviert und haben alle Register gezogen, um dies zu nutzen.

Einstimmig beschlossen wurde z.B. im Dezember 2022 der Antrag der Grünen Fraktion, auf den die heute existierenden Nahkauf-Boxen in Langenhain und Wildsachsen zurückzuführen sind. Die Rund-um-die-Uhr Versorgung in den beiden Ortsteilen gilt es auch in Zukunft zu erhalten.

Seit Anfang 2024 haben wir mit dem Ersten Stadtrat Daniel Philipp erstmals ein Grünes hauptamtliches Magistratsmitglied in Hofheim. Inzwischen hat die Stadt Hofheim eine Klimaschutzmanagerin und einen Klimaanpassungsmanager. Eine Freiflächensatzung, das Klimaschutzkonzept und die Wärmeplanung für Hofheim konnten mehrheitlich beschlossen werden. Damit wird es in Zukunft besser möglich sein, auf die Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, auf kommunaler Ebene angemessen zu reagieren.

Mit besonderer Unterstützung von Daniel Philipp haben die Hofheimer Grünen seit der Bauleitplanung Wohnbebauung an der Hattersheimer Straße (ehemaliges „Polar-Mohr-Gelände“) einen transparenteren Umgang mit städtebaulichen Verträgen durchsetzen können. Besonders stolz sind wir darauf, dass es neuerdings möglich ist, auch städtebauliche Verträge in öffentlicher Sitzung zu behandeln. Angelehnt an das von Kelkheims Grünem Bürgermeister Albrecht Kündiger angewendete Verfahren konnten die ersten wichtigen städtebaulichen Verträge der Hofheimer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dies ist allerdings ein Verfahren, das immer wieder neu mit Investoren und Magistrat verhandelt werden muss. Die Hofheimer Grünen werden sich auch in Zukunft vehement dafür einsetzen.

Eines der Grundprinzipien der politischen Arbeit der Hofheimer Grünen ist es, unnötige Boden-Versiegelung zu vermeiden. Dies ist uns dank der wechselnden Mehrheiten in der Stadtverordnetenversammlung beispielhaft gelungen bei dem von Investoren geplanten Baugebiet „Auf den Gleichen“ in der Nähe des faktischen Vogelschutzgebietes Vorderheide. Das Baugebiet wurde abgelehnt und nicht weiterverfolgt. Wir freuen uns auch sehr, dass es nach jahrelangem Kampf gelungen ist, das Gebiet der Vorderheide II durch Gerichtsbeschluss vom Dezember 2021 vor Eingriffen zu schützen. Nicht gelungen ist es uns, die Entwicklung des großen Gewerbeparks „In der Lach“ im Außenbereich von Diedenbergen zu verhindern. Umso wichtiger wird es in den folgenden Monaten und Jahren sein, ein zusätzliches Gewerbegebiet, wie es überraschenderweise derzeit in Wallau in Form eines „MultiBusinessHubs“ geplant wird, zu stoppen. Wir halten es für unfair und unzumutbar, wenn Wallau und Diedenbergen, die ganze Last der Gewerbegebiete und den damit verbunden Verkehr zu tragen haben. Für uns Grüne muss auch Wirtschaftspolitik auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit aufbauen. Das ist derzeit in Wallau nicht der Fall.

Was uns bisher leider nicht gelungen ist, ist die Einführung einer Baumschutzsatzung in Hofheim. Eine solche Satzung ist bisher bei fast allen anderen Parteien auf Widerstand gestoßen. Wir sehen aber weiterhin eine unserer Aufgaben darin, Verbündete zu suchen, um diese Satzung endlich zu verwirklichen. Wertvoller Baumbestand ist schützenswert und eine Baumschutzsatzung kann künftig ein wichtiges Instrument sein, um einen angemessenen Umgang mit Bäumen in der Stadt zu erreichen.

Bei all den Ansprüchen, die wir an Klimaschutz und Klimaanpassung haben, muss in der Kommunalpolitik doch immer der Mensch im Mittelpunkt des politischen Handelns stehen. Dabei ist es uns ein Anliegen, besonders die Schwächsten unter uns mit besonderer Aufmerksamkeit zu unterstützen. Für die nächste Wahlperiode sehen wir diesbezüglich besonderen Handlungsbedarf bei der Mobilität und beim Schutz unserer ältesten Mitbürgerinnen und Mitbürger im Straßenverkehr.

Auch im sozialen Leben gibt es in Hofheim noch vieles zu verbessern. Die Einrichtung von wohnortnahen Pflegeplätzen für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, muss mit Eile vorangetrieben werden. Zukünftiger Wohnraum soll prinzipiell altersgerecht, barrierefrei und bezahlbar angelegt werden.

Weiterhin werden wir alle Möglichkeiten nutzen, um das Angebot an Kitaplätzen auszubauen. Hofheim soll auch als Stadt für Familien attraktiv bleiben beziehungsweise wieder werden.

Die angemessene Betreuung von Kindern mit Inklusionsbedarf ist uns eine Herzensangelegenheit. Noch immer stehen Familien mit behinderten Kindern viel zu oft alleine in unserer Gesellschaft.

Die Hofheimer Grünen werden sich, entgegen dem gesellschaftlichen Trend, auch weiterhin für eine starke Einbindung von Menschen mit Migrationsgeschichte einsetzen. Wir sind überzeugt, dass alle Hofheimer Bürgerinnen und Bürger davon profitieren könnten, wenn es in Zukunft gelingen würde,
Hofheimer Kindern und jungen Menschen – unabhängig von ihren Herkunftsfamilien – durch Bildungsangebote und soziale Nähe zumindest die Grundlagen für eine erfolgreiche und glückliche Zukunft zu bieten.

Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie viele weitere Ziele aufgeführt, die die Hofheimer Grünen in den kommenden Jahren verfolgen wollen, aber auch weitere Erfolge, die wir schon hinsichtlich eines lebenswerten und zukunftsfähigen Hofheims erreicht haben.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Wahlprogramm. Zuspruch, Anregungen und Kritik Ihrerseits sind willkommen. Lassen Sie uns gerne ins Gespräch kommen.