Nachdem die Hofheimer Grünen sich mit der Wahl von Daniel Philipp zum Ersten Stadtrat im September 2023 erstmals entsprechend ihres politischen Gewichtes durchgesetzt hatten, verzichtete der Ortsverband im Juli 2024 per Mitgliederbeschluss bewusst auf eine eigene Kandidatur zur Bürgermeisterwahl 2025. Ortsverband und Fraktion verbinden diesen Verzicht nach wie vor mit der Hoffnung, dass dies in Mandatsträgerkreisen und in der Öffentlichkeit als Zeichen der Fairness gewertet wird. Mit den wechselnden Mehrheiten in der Stadtverordnetenversammlung hat die Fraktion die Möglichkeit, parteiübergreifend politisch zu arbeiten.
Am 06.11.2024 fand nunmehr in der Stadthalle Hofheim eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Hofheimer Ortsverbands Bündnis 90/Die Grünen statt. Bei dieser Gelegenheit erhielten die drei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl, Wilhelm Schultze (BfH), Tobias Undeutsch (SPD) und der amtierende Bürgermeister Christian Vogt (CDU) die Möglichkeit, Werbung in eigener Sache zu machen. Die Kandidaten hatten nacheinander und getrennt voneinander jeweils zehn Minuten Redezeit für eine kurze Vorstellung, gefolgt von 20 Minuten zur Beantwortung von Fragen der anwesenden Mitglieder. Hierbei ging es nicht um Landes- oder Bundespolitik oder die Wahlen in den USA, sondern ausdrücklich um lokale Hofheimer Themen. Die drei Kandidaten stellten sich kritischen Fragen zu Klimaschutzkonzept, Windkraft, Mobilität, Tempo 30, Gewerbepark „In der Lach“ und fehlenden Kita-Plätzen. Moderiert wurde der Abend von Co-Vorsitzendem Olaf Bruhn, an dessen Seite Schatzmeister Simon Schnellrieder eine große Stoppuhr laufen ließ. Bei unserem amtierenden Bürgermeister rief das – nicht ganz unzutreffend – die Assoziation mit einem Speed-Dating hervor.
Im Anschluss an die Diskussion mit den Kandidaten gab es eine interne Aussprache der Mitglieder, die dazu führte, dass sich eine deutliche Mehrheit dafür aussprach, keine Empfehlung für die Bürgermeisterwahl im März 2025 zu geben. „Wir Hofheimer Grüne setzen darauf, dass sich die uns nahe stehenden Wählerinnen und Wähler bei der Bürgermeisterwahl über die zur Wahl stehenden Kandidaten informieren und eine selbstbewusste Entscheidung für soziale und ökologische Inhalte treffen,“ fasst Co-Vorsitzende Gaby Colpe-Decker zusammen.