Zu viele Unklarheiten gibt es aus Sicht der Hofheimer Grünen im Zusammenhang mit den Baumfällarbeiten am Heinrichsweg zwischen Hofheim und Lorsbach. Dort waren unlängst zahlreiche Bäume gefällt worden, weil der Weg als Ausweichstrecke für Rettungsfahrzeuge verwendet werden soll, wenn es auf der Landesstraße L 3011 zwischen Hofheim und Lorsbach im nächsten Jahr eine Vollsperrung gibt. Die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung haben nun eine Anfrage eingebracht, um die Details aufzuklären. Diese Anfrage ist im Bürgerinformationssystem der Stadt Hofheim als Vorlage STV2022/148 zu finden.
Viele Bürgerinnen und Bürger sind entsetzt über das Ausmaß der Rodungsarbeiten am Heinrichsweg. Deshalb und wegen widersprüchlicher Aussagen von Magistratsvertretern zu diesem Thema hat die Fraktion der Grünen sich entschlossen, diese Anfrage zu stellen. Die Grünen möchten wissen, auf welcher rechtlichen Grundlage die Entscheidung über die Notwendigkeit und den Umfang der Baumfällungen getroffen wurde, wann und auf welchem Wege die Öffentlichkeit über die Arbeiten informiert wurde.
In ihrer dürftigen Pressemitteilung vom 21.09.2022 – die ersten Bäume waren der Säge schon zum Opfer gefallen – teilt die Stadt Hofheim mit: „Zunächst einmal fällen die Forstwirte zusammen mit Unternehmen Bäume, die dicht am Weg stehen. Dabei handelt es sich um Eichen, Buchen, Hainbuchen und Ahornbäume verschiedenen Alters. Der Förster achtet darauf, dass nur die Bäume gefällt werden, bei denen das zwingend notwendig ist.“
Wir können uns nicht vorstellen, dass die Verantwortung für einen solch schwerwiegenden Eingriff in unseren Wald von nur einer Person (Förster) zu tragen ist. Welche Vorgaben hatten die Forstwirte und Unternehmen sowie der Förster zu befolgen? Daher ist es von besonderem Interesse, wann, von wem und in welchem Umfang die Fällungen in Auftrag gegeben wurden. Wer hat definiert, was „dicht am Weg“ bedeutet und in welcher Breite in den Wald eingeschlagen werden darf? Welche Rolle spielt hierbei die Straßenverkehrsbehörde Hessen mobil?
Der Verlust wertvoller Bäume in Zeiten der Klimakrise kann durch unsere Anfrage nicht rückgängig gemacht werden. Aber wenigstens soll den Ursachen auf den Grund gegangen und für Ausgleich gesorgt werden.