HofheimGRÜN 15/2011

Liebe Freundinnen und Freunde GRÜNER Politik in Hofheim,
bevor ich zu inhaltlichen Themen komme, möchte ich auf eine Terminänderung hinweisen. Ursprünglich hatten wir für den 5. Oktober eine Mitgliederversammlung geplant. Nachdem jedoch nun entgegen dem ursprünglichen Terminplan der städtischen Gremien eine Stadtverordnetenversammlung auf diesen Tag gelegt wurde, gestaltete sich die Suche nach einem Ersatztermin für die MV derart schwierig, dass wir diese nun ersatzlos gestrichen haben und uns auf den 22. November als Termin für die Jahreshauptversammlung konzentrieren wollen. Neben den üblichen Formalien und der Wahl des/der Schatzmeister/in wird auf der November-MV unsere Positionierung im Hinblick auf die Bürgermeisterwahl 2013 sowie die GRÜNE Jugendarbeit in Hofheim im Mittelpunkt stehen. Bitte merkt euch diesen Termin – 22.11.2011 19.30 Uhr – schon einmal vor. Eine Einladung auch mit dem Ort der MV erhaltet ihr rechtzeitig!
Der Marxheimer Ortsbeirat hat auf seiner letzten Sitzung einstimmig einen richtungsweisenden Beschluss gefasst. Unser Ortsvorsteher Helmut Zöll wurde beauftragt, eine Veranstaltung zu organisieren, auf der neben den Marxheimer Leuten aus den Städtischen Gremien auch Experten und nicht zuletzt Anwohnende die Möglichkeiten zu einer verkehrsberuhigenden, menschenfreundlichen Umgestaltung der Rheingaustraße erörtert werden. Und zwar unabhängig von der Frage der B519neu, mit deren Verwirklichung aus vielen Gründen immer weniger zu rechnen ist. Dies ist nach 40 Jahren Stillstand ein wichtiger Paradigmenwechsel, zu dem sicher auch unser gutes Wahlergebnis vom 27. März beigetragen hat.
Die alte, falsche Politik wird jedoch weiterhin in Sachen Vorderheide II gemacht; die neue, ungroße Koalition von CDU und SPD hat am Montag den Bebauungsplan im Bauausschuss durchgewunken, obwohl es bei dem Thema neben vielen guten Gegenargumenten auch viele Ungereimtheiten insbesondere bei den sogenannten Ausgleichsmaßnahmen gibt. Auf der Stadtverordnetenversammlung am 5. Oktober soll dann die endgültige Entscheidung fallen und damit der Kuhhandel perfekt gemacht werden, der dann der SPD die Wiederwahl von Stadtrat Winkler und der CDU das von ihr forcierte Baugebiet gebracht haben wird. Aufhalten können die Zerstörung eines Stücks Hofheimer Landschaft dann – wenn überhaupt – nur noch die Gerichte.
Unter dem Titel „Essen mit Genuss und Verstand – fleischfrei oder fleischreduziert leben“ veranstalten wir am kommenden Samstag, dem 24. September zwischen 10.00 und 13.00 Uhr.auf dem Hofheimer Wochenmarkt einen Infostand. Nicht nur Informationen gibt es dort kostenlos, sondern auch Kostproben vegetarischen Essens, das frisch am Stand zubereitet wird.
Wer weniger Fleisch isst, lebt gesünder, tut etwas für den Klimaschutz und den Tierschutz. Seit den 50er Jahren ist in Deutschland der Fleischkonsum stetig angestiegen. Früher gab es meistens nur den Sonntagsbraten – und deutlich weniger übergewichtige Menschen. Hoher Fleischkonsum kann zu vielen Zivilisationskrankheiten führen wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Ein weiteres gewichtiges Argument, fleischfrei oder fleischreduziert zu essen ist, dass unser Fleisch überwiegend aus Massentierhaltung und Käfighaltung stammt. Dort werden Tiere nicht als Lebewesen, sondern als Teil einer industrialisierten Produktion verstanden. Die Tiere werden nicht artgerecht gehalten; sie müssen ein kurzes Leben im Stall oder Käfig statt auf der Weide verbringen. Ihre natürlichen Instinkte werden unterdrückt. Schließlich kommt am Ende noch ein tierquälerischer Transport in die Schlachthäuser dazu. Massentierhaltung ist nie tiergerecht. Sie schafft auch viele ökologische Probleme durch hohen Kunstdüngereinsatz und riesige Berge von tierischen Exkrementen, die zur Grundwassergefährdung beitragen können.
Die industrielle „Fleischproduktion“ ist darüber hinaus auch schädlich für das Weltklima. Mit etwa 18 Prozent ist die Viehwirtschaft weltweit an den Treibhausgasen beteiligt! Die Versorgung Europas mit Fleisch ist der Hauptgrund für die Abholzung der Regenwälder, um z.B. Sojabohnen für Viehfutter anzubauen. Ein Rind muss zur „Produktion“ von einem Kilo Fleisch rund 7 kg Getreide fressen, und es werden unglaubliche 15.000 Liter Wasser benötigt! Die für den Soja-Anbau gerodeten Waldflächen stehen nicht mehr für die wichtige Kohlendioxid-Speicherung zur Verfügung.
Im Durchschnitt essen die Hofheimer 50 kg Fleisch und Fleischprodukte im Jahr. Dadurch werden pro Kopf 230 kg Kohlendioxid verursacht, also insgesamt in Hofheim durch Fleischessen 8.900 Tonnen CO2. Wird nur einmal pro Woche und pro Person auf Fleisch verzichtet, bedeutet das für Hofheim etwa 1.300 Tonnen weniger CO2-Belastung im Jahr – pro Kopf etwa 33 Kilogramm schädliches Treibhausgas weniger. Zum Vergleich: 33 Kilogramm Kohlendioxid verursacht ein durchschnittlicher Pkw auf der Strecke von Hofheim nach Köln.

Unterstützt wird der Informationstag übrigens von der Hofheimer Firma Buch, die die Lebensmittel für die vegetarische Kost zur Verfügung stellt.
Organisatorisch ist es Zufall, passt aber inhaltlich genau zusammen: Der Weltladen Hofheim wird 30 Jahre alt und feiert dies mit einem „Frühstück zum Fairwöhnen“ im Garten des historischen Gasthofs Landsberg. Bei fairem Kaffee (aus dem Kaffeeautomaten des Café Garten Eden in Marxheim), selbstgebackenem Kuchen und herrlichen Leckereien aus dem Laden Sortiment wird Rückschau gehalten auf 30 Jahre Fairen Handel in Hofheim. Als besonderes Jubiläumsangebot gewährt der Weltladen Hofheim vom 17. bis 24. September 10% Rabatt auf alle Lebensmittel. Kommt am besten zum Frühstück in den Weltladen und anschließen zum GRÜNEN Infostand auf dem Wochenmarkt!
Am 21. Oktober wird die neue Landebahn des Frankfurter Flughafens in Betrieb genommen. Dann wird sich praktisch zeigen, wie stark die Mehrbelastung der Bevölkerung in unserer Region mit Fluglärm sein wird. Schon jetzt sind durch die Verlegung der Flugrouten neue Belastungen auch in mehreren Hofheimer Stadtteilen entstanden. Vielen Menschen wird wohl jetzt – leider zu spät – bewusst, dass sie diesen Lärm auch selbst durch eine Stimmabgabe für CDU, FDP und auch SPD bei der letzten Landtagswahl gewählt haben. Eine einfach Lösung für das Problem mit dem Mehr an Lärm gibt es jetzt nicht mehr. An Verschiebeaktionen nach dem Sankt-Florians-Prinzip werden wir uns jedenfalls nicht beteiligen. Das einzige, was jetzt noch hilft, ist zumindest ein zeitlich ausgedehntes, strenges Nachtflugverbot!
Unter anderem mit dieser Forderung soll es am Tag der Landebahn-Inbetriebnahme von 13.00 bis 17.00 Uhr eine Kundgebung auf dem ehemaligen Hertie-Gelände in Flörsheim (Weilbacher Straße) geben. Auch wir werden dort präsent sein!
Nun habe ich noch eine Bitte: Die Straßenverkehrsordnung bietet mittlerweile einen großen Spielraum, Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Fahrradverkehr zu öffnen. Ein diesbezüglicher Modellversuch in den 90er Jahren führte auch in Hofheim zu einer ersten Welle von Einbahnstraßenöffnungen. Seither hat sich bei dieser Thematik aber in Hofheim nichts mehr getan. Noch immer gibt es auch in unserer Stadt Einbahnstraßen, die – ausschließlich zur Lenkung des motorisierten Verkehrs eingerichtet – durchaus in Gegenrichtung für Fahrräder geöffnet werden könnten, aber noch gesperrt sind. Wir möchten uns dieses Themas einmal wieder annehmen und setzen auf eure Mithilfe: Wo in Hofheim kennt ihr Einbahnstraßen, durch deren Öffnung in Gegenrichtung eine Verbesserung für Radfahrerinnen und Radfahren zu bewirken wäre? Wir wollen die jeweiligen Straßen „sammeln“ und dann konzertiert in den Ortsbeiräten auf eine weitergehende Umsetzung der seit den 90er Jahren verbesserten rechtlichen Möglichkeiten drängen. Einfach eine Mail an mich mit dem Straßennamen, ich werde mir dann die Stellen vor Ort anschauen.

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